Willkommene Hilfe für die Flüchtlinge - Kamp-Lintfort/Rheinberg
Willkommene Hilfe für die Flüchtlinge
Der herzliche Empfang hat Christian Frick sehr beeindruckt. „Als wir am Melkweg ankamen, war der Grill schon heiß und es gab Kaffee, Tee und frisches Fladenbrot“, berichtet der Präsident des Lions-Clubs Kamp-Lintfort/Rheinberg. „Und die Menschen waren unglaublich freundlich.“ Zusammen mit Walter Vogel – der Rheinberger Zahnarzt ist Past-Präsident des Clubs und damit Amtsvorgänger – besuchte Frick die städtische Flüchtlingsunterkunft am Melkweg.
Die beiden Herren kamen nicht mit leeren Händen. Zwei geräumige Zelte im Gesamtwert von 1000 Euro hatten die „Löwen“ für die Flüchtlingsunterkunft angeschafft. Und die waren bereits aufgebaut und eingerichtet. Es stehen Sofas und Tische darin, auch Teppiche sind ausgelegt. Die recht großen Zelte sollen als Gemeinschaftsunterkünfte dienen. Denn am Melkweg ist es durch die stark gestiegene und weiter steigende Zahl an geflüchteten Menschen eng geworden. „Jetzt haben die Bewohner einen Platz, an dem sich sie sich treffen können“, so Christian Frick. Der Lions-Präsident hat im Gespräch mit den Frauen und Männern noch etwas herausgefunden: „In den Gebäuden ist der Handy-Empfang offenbar schlecht. Wenn sie ihre Angehörigen in den Heimatländern anrufen, klappt das von den Zelten aus deutlich besser. Und da sind sie vor Regen oder Kälte geschützt.“
Von Sozialdezernentin Iris Itgenshorst und Britta Jacob, die auf städtischer Seite die Flüchtlingsarbeit koordiniert, erfuhren die Löwen einiges über die derzeit sehr angespannte Situation. Wohnraum ist knapp, aber die Stadt muss die ihr zugeteilten Flüchtlinge unterbringen. Deswegen werden bald zwei zweigeschossige Gebäude für rund 130 Menschen am Melkweg gebaut. Allein dafür kommen Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro auf die Stadt zu.
Momentan leben etwa 100 Flüchtlinge am Melkweg, die meisten aus Syrien, Afghanistan, Somalia, Nigeria und auch aus der Ukraine. Bei allen sei die Dankbarkeit, in Rheinberg gut aufgenommen worden zu sein, spürbar geworden, unterstrich
Christian Frick. Auch deswegen habe sich der Lions Club Kamp-Lintfort/Rheinberg dazu entschieden, Spendengelder künftig gezielt in seinem Einzugsgebiet einzusetzen. Frick: „Es fehlt momentan einfach überall. Und wenn wir helfen können, wollen wir das gerne tun.“ Erst kürzlich hatte der Lions-Club der Rheinberger Tafel Spenden zukommen lassen, „und jetzt haben wir erfahren, dass die Tafel auch am Melkweg eine Extra-Ausgabestelle hat. So hängt
letztendlich alles mit allem zusammen.“
Als nächstes wollen Christian Frick und seine Mitstreiter etwas für die Kinder am Melkweg tun. „Dort gibt es ein Trampolin, das inzwischen aber arg ramponiert ist und ausgemustert werden muss. Wir möchten gerne ein neues für rund 500 Euro anschaffen.“ Mit der Stadt sei man deswegen bereits im Gespräch.